Die Zukunft der Gaspreise in Europa nach dem Ukraine-Krieg (Stand: März 2025)

Die Zukunft der Gaspreise in Europa nach dem Ukraine-Krieg (Stand: März 2025)

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich die Lage am europäischen Energiemarkt dramatisch verändert. Besonders betroffen sind die Gaspreise, die aufgrund geopolitischer Spannungen, der Abkehr von russischen Lieferanten und einer neuen europäischen Energiepolitik stark schwanken. Jetzt, im März 2025, stehen viele Länder, darunter auch Österreich, weiterhin vor Herausforderungen in der Energieversorgung.

Auswirkungen des Krieges auf die Gaspreise in Europa

Vor Beginn des Krieges bezog Europa rund 40 Prozent seines Erdgases aus Russland. Insbesondere Österreich war stark abhängig und bezog etwa 80 Prozent seines Gases aus russischen Quellen. Nach der Invasion und den anschließenden Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland sanken die Gaslieferungen zunächst drastisch, was zu einer Rekordpreissteigerung führte. Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) erreichten die Gaspreise Mitte 2022 historische Höchststände und lagen zeitweise bei über 300 Euro pro Megawattstunde.

In den Jahren danach investierte die EU stark in Diversifizierung und Infrastruktur. Flüssigerdgas (LNG) aus den USA, Katar und Norwegen wurde stärker importiert, und die Fertigstellung neuer LNG-Terminals, insbesondere in Deutschland und Polen, trug dazu bei, den Markt zu stabilisieren. Dennoch bleiben die Gaspreise bis 2025 weiterhin über dem Vorkriegsniveau. Laut aktuellen Berichten der Europäischen Kommission (2025) liegen die Gaspreise in Europa immer noch etwa 25 bis 40 Prozent über dem Niveau von 2021.

Die aktuelle Lage in Österreich

Österreich hat seit 2022 seine Bemühungen um Energiesicherheit deutlich verstärkt. Laut Angaben der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control sind die Preise zwar seit dem Rekordhoch zurückgegangen, bleiben aber weiterhin volatil und deutlich über dem Niveau vor dem Krieg. Die Durchschnittspreise bewegen sich im März 2025 um etwa 80 bis 120 Euro pro Megawattstunde – noch immer etwa doppelt so hoch wie vor dem Kriegsausbruch.

Die österreichische Regierung verfolgt seitdem eine klare Strategie zur Verringerung der Gasabhängigkeit: Der Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarkraft wurde massiv beschleunigt. Ebenso fördert die Regierung gezielt Energiesparmaßnahmen und energieeffiziente Technologien bei Haushalten und Unternehmen.

Prognose und Ausblick: Bleiben die Preise hoch?

Experten prognostizieren, dass die Gaspreise in Europa und Österreich mittelfristig auf einem höheren Niveau verbleiben werden. Zwar könnte eine Beruhigung der geopolitischen Spannungen zu einer gewissen Preissenkung führen, doch eine vollständige Rückkehr zu den Vorkriegsniveaus scheint unwahrscheinlich.

Laut einer Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Januar 2025 werden europäische Gaspreise auch langfristig höher bleiben, da LNG generell teurer ist als das früher bezogene Pipeline-Gas aus Russland. Hinzu kommen die Kosten für Infrastruktur und erhöhte Nachfrage nach Erdgas aus Asien, die den Preis weiter nach oben treiben könnten.

Was bedeutet das für Konsumenten?

Verbraucher in Österreich sollten sich darauf einstellen, dauerhaft höhere Gaspreise zu bezahlen. Experten empfehlen deshalb, in energieeffiziente Heizsysteme und Gebäudeisolierung zu investieren, um den Gasverbrauch langfristig zu senken. Auch staatliche Förderprogramme bieten Unterstützung bei energieeffizienten Sanierungen an.

Die Krise zeigt klar, dass der Wandel hin zu nachhaltiger und unabhängiger Energieversorgung entscheidend ist – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, um zukünftig unabhängiger von geopolitischen Konflikten zu sein.

Quellen:

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